Historische Bauten

Evang.-Luth. Kirche St. Veit in Leipheim

  • Evang.-Luth. Kirche St. Veit in Leipheim - Emporeninstandsetzung
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Projektbeschreibung:  Die Evang.-Luth. Pfarrkirche St. Veit in Leipheim ist als dreischiffige Basilika mit angedeuteter Vierung, eingezogenem Chor mit Dreiachtelschluss und Turm angelegt. Die wesentlichen Bauphasen liegen im 14. und 15. Jahrhundert (Langhaus um 1330, Chor und Turm ab 1430).

Langhaus, Vierung und Chor werden von Kreuzrippengewölben überspannt, und sind mit gotischen floralen Malereien versehen. Die mächtigen bauzeitlichen Dachstühle des Langhauses und der Vierung sind mit drei Kehlbalkenlagen ausgebildet und werden von massiven stehenden Stuhlreihen gestützt.

Die gemauerten Gewölbe erzeugten einen großen Horizontalschub auf die Wände, die sich dann nach außen neigten. Die Nutzung des Dachstuhls als Kornlager führte zudem zu Überlastungen. Zudem waren altersbedingt auch umfangreiche Fäulnisschäden vorhanden. Somit war eine umfangreiche statische Instandsetzung unumgänglich.

Neben der behutsamen Behebung der Fäulnisschäden mit häufiger Verwendung von Holznägeln in den tragenden Verbindungen waren Sicherungen der Gewölbe, der Hochschiffwände sowie des sich hangabwärts neigenden Westgiebels erforderlich, welche eng mit der Denkmalpflege abgestimmt wurden. Die über die Gewölbe hochgeführten und vom Kirchenraum aus nicht sichtbaren Zugstäbe wurden dabei so über die unterschiedlich hohen Gewölbe geführt, dass sie auch im Dachraum kaum auffallen. Der Westgiebel ist mit etwa 28 m langen in die Hochschiffwände eingebohrten Spannankern zurückgehängt. Die Lasten wurden dann über die Verbände im Dachtragwerk abgeleitet.

Im Rahmen der Außenrenovierung erfolgte eine Neukonzeption der Fassadenfassung, welche die bauzeitliche Situation aufgreift. Zur Schonung der im Inneren der Kirche noch unter späteren Putzen vorhandenen reichhaltigen mittelalterlichen Wandmalereien erfolgte eine umfangreiche Sockelinstandsetzung mit Lehmabdichtung und Dränage.

Die vorhandenen handgemalten Bleiverglasungen wurden restauriert und mit Schutzverglasungen versehen.
An den Terrakottamaßwerken des Chors wurden neben lokalen Instandsetzungen auch teilweise vollständige Erneuerungen erforderlich. Gegen aggressiven Taubenkot wurde eine minimalistische Taubenvergrämung entworfen und installiert.
Der Dachstuhl ist im Rahmen von Führungen begehbar und mit einem Beleuchtungskonzept in Szene gesetzt.
Auftraggeber:
Evang.-Luth. Kirchengemeinde Leipheim
Leistungsumfang:
Bestandsaufnahme, Schadenskartierung, Tragwerksgutachten, Schwingungsmessung,
Tragwerksplanung Lph 1 - 6 und 8, HOAI,
Objektplanung Lph 3 - 8, HOAI,
Sigekoordination
Fotografie:  
(c) DR. SCHÜTZ INGENIEURE
Veröffentlichungen:


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